28. Aktienkursbasierte Vergütungsprogramme und BASF-Aktienprogramm
Aktienkursbasierte Vergütungsprogramme
Bei den aktienkursbasierten Vergütungsprogrammen (sogenannte Long-Term-Incentive- oder LTI-Programme) der BASF-Gruppe handelt es sich um Programme mit Barausgleich. Die Verpflichtung zum Barausgleich wird, soweit sie erdient ist, zu jedem Bilanzstichtag mit dem beizulegenden Zeitwert bewertet und als Rückstellung erfasst.
Im Jahr 2023 wurde das im Jahr 2020 eingeführte aktienkursbasierte Vergütungsprogramm (LTI-Programm) der BASF-Gruppe mit dem Namen Strive! fortgeführt. Das seit 1999 bestehende aktienkursbasierte Vergütungsprogramm mit dem Namen BOP („BASF Aktienoptionsprogramm“) wurde im Jahr 2020 letztmalig angeboten. Alle bisher gewährten Optionsrechte aus den BOP-Programmjahren bleiben bis zum Ende ihres jeweiligen Ausübungszeitraums gültig.
Grundsätzlich sind die Mitglieder des Vorstands und alle Senior Executives zur Teilnahme an den LTI-Programmen berechtigt.
Strive!
Strive! basiert auf einem „Performance-Share-Plan“ und berücksichtigt die Erreichung strategischer Ziele sowie die Entwicklung der BASF-Aktie und der Dividende (Total Shareholder Return) über einen Zeitraum von vier Jahren.
Die Teilnahme an Strive! ist für die Senior Executives freiwillig und mit einer Aktienhalteverpflichtung verbunden. Es gilt eine rollierende Teilnahmeberechtigung ohne Stichtagsregelung. Im Jahr 2023 waren 684 Personen zur Teilnahme an Strive! berechtigt. Es haben rund 93 % der berechtigten Senior Executives und die Mitglieder des Vorstands teilgenommen. Im Gegensatz zu den Senior Executives ist die Teilnahme für die Mitglieder des Vorstands nicht freiwillig, sondern im Vorstandsdienstvertrag geregelt. Grundsätzlich gelten für die Mitglieder des Vorstands die gleichen Planbedingungen.
Ein Strive!-Plan umfasst eine vierjährige Leistungsperiode mit einem festen Auszahlungsdatum. Zu Beginn eines neuen Strive!-Plans wird für jede und jeden Teilnehmenden ein Zielbetrag festgelegt. Dieser Zielbetrag wird in eine vorläufige Anzahl virtueller Performance Share Units (PSUs; „virtuelle Aktieneinheiten“) umgerechnet, indem er durch den durchschnittlichen BASF-Aktienkurs im vierten Quartal des vorangegangenen Jahres dividiert wird. Die Anzahl der am Ende der Leistungsperiode zur Auszahlung kommenden PSUs ist abhängig von der Erreichung der drei strategischen Ziele Wachstum (Mengenwachstum im Vergleich zur globalen Chemieproduktion), Profitabilität (Steigerung des EBITDA vor Sondereinflüssen) und Nachhaltigkeit (CO2-Emissionen).
Für jedes Jahr der vierjährigen Leistungsperiode wird die Zielerreichung für jedes strategische Ziel ermittelt. Nach Ende der Leistungsperiode entspricht der durchschnittliche Zielerreichungsgrad für jedes strategische Ziel dem arithmetischen Mittel der Zielerreichungsgrade der vier Jahreswerte. Die Gesamtzielerreichung für den jeweiligen Strive!-Plan ergibt sich aus der Addition der mit dem jeweiligen Gewichtungsfaktor multiplizierten Zielerreichungsgrade für die drei strategischen Ziele. Zur Ermittlung der endgültigen Anzahl an PSUs wird diese gewichtete Zielerreichung mit der vorläufigen Anzahl an PSUs multipliziert. Der Auszahlungsbetrag nach Ablauf der vierjährigen Leistungsperiode wird berechnet, indem die endgültige Anzahl der PSUs mit dem durchschnittlichen BASF-Aktienkurs im vierten Quartal des letzten Jahres der Leistungsperiode zuzüglich der kumulierten Dividendenzahlungen in den vier Geschäftsjahren multipliziert wird. Die Auszahlung erfolgt im Mai des Folgejahres und ist auf 200 % des Zielbetrags begrenzt. Damit spiegelt der Auszahlungsbetrag nicht nur die Erreichung der strategischen Ziele wider, sondern auch die Entwicklung der Dividende und des Aktienkurses von BASF.
Ein Eigeninvestment in BASF-Aktien bildet die Voraussetzung für die Teilnahme an Strive!. Die Teilnehmenden verpflichten sich, über die gesamte Leistungsperiode BASF-Aktien in Höhe eines festgelegten Prozentsatzes ihres Grundgehalts zu halten. Bei erstmaliger Teilnahme an Strive! gilt eine Aufbauphase, in welcher für das festgelegte Eigeninvestment eine anteilige Aktienhaltepflicht besteht. Die Aufbauphase für das Strive!-Programm 2023 endet am 31. Dezember 2026. Das Strive!-Programm 2023 entspricht in seiner Grundstruktur den Strive!-Programmen der Vorjahre.
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Strive!-Programm des Jahres |
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2023 |
2022 |
2021 |
2020 |
Anzahl gewährte PSUs |
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1.106.496 |
763.140 |
746.244 |
625.033 |
Anzahl erdiente PSUs |
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276.624 |
381.570 |
559.683 |
625.033 |
Fair Value inklusive Fluktuation / PSU |
€ |
43,25 |
40,50 |
69,57 |
68,69 |
Fair Value exklusive Fluktuation / PSU |
€ |
48,88 |
43,94 |
72,47 |
68,69 |
Gewichtete Zielerreichung |
% |
100,00 |
79,91 |
126,42 |
119,80 |
Basispreis |
€ |
46,45 |
61,82 |
57,15 |
67,85 |
Die bis zum Stichtag erdienten PSUs wurden mit ihrem beizulegenden Zeitwert (Fair Value) bewertet. Der Fair Value wird auf Basis des BASF-Aktienkurses am Stichtag in Höhe von 48,78 € zuzüglich erwarteter Dividendenzahlungen während der gesamten Programmlaufzeit und unter Berücksichtigung des gewichteten Zielerreichungsgrads des jeweiligen Strive!-Plans ermittelt. Bei dem Fair Value für die PSUs der Senior Executives wird eine Fluktuationsrate von 4 % angenommen.
Die LTI-Rückstellung für Strive! erhöhte sich aufgrund der gestiegenen Anzahl der erdienten PSUs von 71 Millionen € zum 31. Dezember 2022 auf 118 Millionen € zum 31. Dezember 2023. Der Aufwand aus der Zuführung zur Rückstellung belief sich im Jahr 2023 auf 47 Millionen € und im Jahr 2022 auf 23 Millionen €. Für das vollständig erdiente Programmjahr 2020 wurde auf der Grundlage vorläufiger Zielerreichungsgrade ein Auszahlungsbetrag von 43 Millionen € in den kurzfristigen Rückstellungen berücksichtigt.
BASF Aktienoptionsprogramm (BOP)
Das letztmals 2020 angebotene LTI-Programm BOP sieht die Gewährung von virtuellen Optionen vor. Bei Ausübung werden die Optionsrechte durch Barvergütung erfüllt (Cash Settlement).
Die Teilnahme am BOP-Programm war freiwillig. Voraussetzung für die Teilnahme war ein Eigeninvestment: Die Teilnehmenden verpflichteten sich dazu, für die Dauer von zwei Jahren ab Optionsgewährung BASF-Aktien in Höhe von 10 % bis 30 % ihrer variablen Gehaltsbezüge zu halten (Haltefrist). Für die Anzahl der zu haltenden Aktien war neben der variablen Vergütung der mit dem Volumen gewichtete Durchschnittskurs am ersten Handelstag nach der Hauptversammlung maßgeblich.
Für jede eingebrachte BASF-Aktie erhielten die Teilnehmenden vier Optionsrechte. Jedes Optionsrecht besteht aus den Teilrechten A und B, deren Werthaltigkeit sich an unterschiedlichen Erfolgszielen (Hürden) orientiert: Teilrecht A ist werthaltig, wenn der Kurs der BASF-Aktie gegenüber dem Basiskurs bei Gewährung der Optionsrechte um mehr als 30 % gestiegen ist (absolute Hürde). Der Wert des Teilrechts A ergibt sich aus der Differenz zwischen dem Börsenkurs am jeweiligen Ausübungstag und dem Basiskurs; er ist auf 100 % des Basiskurses begrenzt. Teilrecht B wird werthaltig, wenn die kumulierte Wertsteigerung der BASF-Aktie den Anstieg des MSCI World Chemicals IndexSM (MSCI Chemicals) übersteigt (relative Hürde). Der Wert des Teilrechts B ergibt sich aus der doppelten prozentualen Outperformance der BASF-Aktie bei Ausübung, bezogen auf den Basiskurs; er ist begrenzt auf den um den rechnerischen Nennbetrag der BASF-Aktie verminderten Börsenschlusskurs bei Ausübung. Das Teilrecht B ist jedoch nur dann werthaltig, wenn der Kurs der BASF-Aktie mindestens dem Basiskurs entspricht. Die gewährten Optionen können nach Ablauf einer zweijährigen Wartefrist bis Ende ihres jeweiligen Ausübungszeitraums ausgeübt werden. Während der Ausübungsphase dürfen die Optionen innerhalb bestimmter Sperrfristen (Closed Periods) nicht ausgeübt werden. Jedes Optionsrecht kann nur insgesamt ausgeübt werden. Hierzu muss eine der Ausübungshürden überschritten worden sein. Ist die andere Ausübungshürde nicht übertroffen, verfällt das damit verbundene Teilrecht. Der maximal mögliche Ausübungsgewinn für einen Teilnehmenden ist auf das Fünffache des Eigeninvestments begrenzt. Die gewährten Optionen sind nicht übertragbar und verfallen, wenn der Teilnehmende vor Ablauf der zweijährigen Haltefrist Aktien aus seinem Eigeninvestment verkauft oder aus der BASF-Gruppe ausscheidet. Sie bleiben bei Eintritt in den Ruhestand erhalten. Für die Mitglieder des Vorstands ist die langfristige Ausrichtung des Programms gegenüber den für die übrigen Teilnehmenden geltenden Bedingungen deutlich verstärkt. Sie waren verpflichtet, mit mindestens 10 % der jährlichen variablen Ist-Vergütung an dem BOP-Programm teilzunehmen. Dabei gilt im Hinblick auf dieses verpflichtende Eigeninvestment (in Form von BASF-Aktien) eine verlängerte Haltefrist von vier Jahren. Eine Ausübung der Optionsrechte ist für die Mitglieder des Vorstands frühestens vier Jahre nach Gewährung (Wartefrist) möglich.
Da durch Beschluss des Vorstands im Jahr 2002 die Optionsrechte bei Ausübung durch Barvergütung zu erfüllen sind, wurden alle noch bestehenden Optionsrechte aus den Programmen 2016 bis 2020 zum 31. Dezember 2023 mit ihrem beizulegenden Zeitwert am Bilanzstichtag bewertet. Für Programme in der Wartefrist wurde eine anteilige Rückstellung gebildet.
Die Anzahl der ausstehenden Optionen reduzierte sich von 9.328.238 im Jahr 2022 auf 7.731.844 im Jahr 2023, im Wesentlichen aufgrund des Verfalls der Optionen aus dem BOP-Programm 2015.
Die ausübbaren Optionen besaßen zum 31. Dezember 2023 wie auch zum 31. Dezember 2022 keinen inneren Wert.
Die Modelle zur Bewertung der Optionspläne basieren auf der arbitragefreien Bewertung nach Black/Scholes. Die Marktwerte der Optionen werden mithilfe des Binomialmodells ermittelt. Die Volatilitäten werden auf Basis der monatlichen Schlusskurse über einen historischen Zeitraum entsprechend der Restlaufzeit der Optionen ermittelt.
Die LTI-Rückstellung für BOP sank aufgrund niedrigerer Marktwerte und einer geringeren Anzahl ausstehender Optionen von 64 Millionen € zum 31. Dezember 2022 auf 50 Millionen € zum 31. Dezember 2023. Während es im Jahr 2022 Verbräuche durch das Ausscheiden von Senior Executives von 1 Million € gab, führte im Jahr 2023 das Ausscheiden von Senior Executives zu Verbräuchen von unter 1 Million €. Der Ertrag aus der Verringerung der Rückstellung belief sich im Jahr 2023 auf 13 Millionen € und im Jahr 2022 auf 46 Millionen €.
BASF-Aktienprogramm „Plus“
Das „Plus“-Programm wurde 1999 eingeführt und wird derzeit Mitarbeitenden in Deutschland, in weiteren europäischen Ländern sowie in Mexiko angeboten. Eine gleichzeitige Teilnahme am „Plus“-Programm und an einem LTI-Programm ist ausgeschlossen.
Mitarbeitende, die am BASF-Aktienprogramm „Plus“ teilnehmen, erwerben als Eigeninvestment aus ihrer variablen Vergütung BASF-Aktien. Je zehn BASF-Aktien berechtigen nach ein, drei, fünf, sieben und zehn Jahren zum kostenlosen Bezug einer BASF-Aktie. Das erste und zweite Zehnerpaket berechtigt grundsätzlich in jedem der folgenden zehn Jahre zum kostenlosen Bezug einer BASF-Aktie.
Die Rechte verfallen, wenn der Teilnehmende sein Eigeninvestment in BASF-Aktien verkauft oder seine Tätigkeit für eine Gruppengesellschaft beendet, beziehungsweise ein Jahr nach dessen Pensionierung. Die Anzahl der zu gewährenden Gratisaktien hat sich wie folgt entwickelt:
|
2023 |
2022 |
---|---|---|
Stand zum 01.01. |
2.497.355 |
3.079.123 |
Neu erworbene Ansprüche |
1.239.700 |
1.239.700 |
Ausgegebene Gratisaktien |
–665.428 |
–478.925 |
Verfallene Ansprüche |
849.211 |
–1.342.543 |
Stand zum 31.12. |
3.920.838 |
2.497.355 |
Die auszugebenden unentgeltlichen Aktien werden an dem Tag, an dem die Mitarbeitenden mit ihrem Eigeninvestment das Bezugsrecht erwerben, zu ihrem Marktwert bewertet. Der Marktwert wird ermittelt auf Basis des Kurses der BASF-Aktie unter Berücksichtigung des Barwertes der während der Laufzeit des Programms nicht gezahlten Dividenden. Die gewichteten Marktwerte am Gewährungstag betrugen 45,88 € für das Programm 2023 und 47,74 € für das Programm 2022.
Der Marktwert der zu gewährenden Gratisaktien wird, über die Laufzeit des Programms verteilt, aufwandswirksam erfasst und in die Kapitalrücklage eingestellt.
Der Personalaufwand für das BASF-Aktienprogramm „Plus“ betrug 26 Millionen € im Jahr 2023 und 20 Millionen € im Jahr 2022.