BASF-Bericht 2023

Geschäfts- und Wettbewerbsumfeld

Durch ihre weltweite Aufstellung wirtschaftet BASF im Kontext verschiedener lokaler, regionaler und globaler Entwicklungen. Dazu gehören unter anderem

  • weltwirtschaftliche und politische Rahmenbedingungen,
  • rechtliche und politische Regelwerke,
  • internationale Handelsabkommen,
  • Industriestandards,
  • ökologische Vereinbarungen (beispielsweise das EU-Emis­sionshandelssystem) und
  • soziale Aspekte (zum Beispiel die UN-Menschenrechts­charta).

BASF nimmt in rund 80 % der Geschäftsfelder, in denen sie aktiv ist, eine der ersten drei Marktpositionen ein. Zu unseren wichtigsten globalen Wettbewerbern zählen Arkema, Bayer, Celanese, Clariant, Corteva, Covestro, Dow, DSM-Firmenich, Evonik, Huntsman, SABIC, Sinopec, Solvay, Syngenta und Wanhua – neben vielen hundert lokalen und regionalen Wettbewerbern. Wir erwarten, dass Wettbewerber vor allem aus Asien und dem Nahen Osten in den kommenden Jahren noch weiter an Bedeutung gewinnen werden.

Unsere Maßnahmen in Europa

Die Rahmenbedingungen in Europa bleiben herausfordernd. Ein geringes Marktwachstum und strukturell höhere Gaspreise verglichen mit anderen Regionen schwächen die Wett­bewerbsfähigkeit der europäischen Chemieindustrie. Die umfassenden Anforde­rungen, die sich aus dem „European Green Deal“ ergeben, belasten die Branche zusätzlich.

Als Reaktion darauf hat BASF im Februar 2023 konkrete Maß­nahmen für ein Kosteneinsparprogramm in nicht-produktionsbezogenen Einheiten mit Fokus auf Europa bekannt gegeben. Zu diesen Maßnahmen gehören die konsequente Bündelung von Dienst­leistungen in Hubs, die Vereinfachung von Strukturen in der Leitung von Unternehmensbereichen, der bedarfsgerechte Zuschnitt von Serviceeinheiten sowie die Effizienzsteigerung von Forschungs- und Entwicklungs­aktivitäten. Unter Berücksichtigung neu zu schaffender Stellen wird dies voraussichtlich zu einer Reduzierung von insgesamt 2.600 Stellen weltweit führen. Das Kosteneinsparprogramm wurde im Jahr 2023 gestartet. Wir gehen davon aus, dass die jährlichen Kosteneinsparungen in den Bereichen außerhalb der Produktion bis Ende 2024 mehr als 600 Millionen € und bis Ende 2026 mehr als 700 Millionen € betragen werden. In diesen Zahlen sind auf Europa bezogene Maßnahmen in den Serviceeinheiten „Global Business Services“ und „Global Digital Services“ enthalten. Zusätzliche Maßnahmen in diesen beiden Bereichen in anderen Regionen werden voraussichtlich weitere 200 Millionen € beitragen.

Zusätzlich hat BASF im Jahr 2023 Maßnahmen zur Anpassung der Produk­tionsstrukturen am Verbundstandort Ludwigshafen ergriffen. Diese Anpassungen um­fassen die Abstellung der Caprolactam-Anlage, der Anlagen für Cyclohexanol, Cyclo­hexanon und Schwersoda, einer der beiden Ammoniak-Anlagen sowie die Düngemittel­anlage. Darüber hinaus wurde die Abstellung der TDI-Anlage und der Anlagen für die Vor­produkte Dinitrotoluol und Toluylendiamin ange­kündigt. Außerdem wird die Produktionskapazität für Adipinsäure in Ludwigshafen reduziert. Folgende Anlagenabstellungen wurden 2023 bereits vollzogen: TDI-Anlage, Anlage für TDI-Vorprodukte, die Ammoniakanlage sowie die Düngelmittelanlage. Die weiteren Abstellungen sollen schrittweise bis Ende 2026 folgen. Diese Maßnahmen im Bereich der Produktion werden sich voraussichtlich auf rund 700 Stellen aus­wirken. BASF erwartet, die Fix­kosten so um mehr als 200 Millionen € pro Jahr zu senken.

Zusammen mit den Einsparungen aus dem zuvor beschriebenen Kosten­einsparprogramm mit Fokus auf Europa rechnen wir ab Ende 2026 mit Gesamteinsparungen von jährlich rund 1,1 Milliarden €.

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