Gefahrenabwehr
Mit umfassenden Präventivmaßnahmen und klar geregelten Verantwortlichkeiten wollen wir sicherheitsrelevante Ereignisse bestmöglich vermeiden. Sollte es dennoch zu einer Krisensituation kommen, haben wir Strukturen und Prozesse etabliert, die eine effektive Bewältigung ermöglichen.
Strategie und Governance
Durch umfangreiche Regelungen und Maßnahmen zur Notfallvorsorge und Gefahrenabwehr möchten wir auf globaler, regionaler und lokaler Ebene bestmöglich auf Krisensituationen vorbereitet sein – bei Anlagenereignissen, Produktaustritten oder Notfällen. Im Fokus unseres Notfall- und Krisenmanagements stehen dabei der Schutz unserer Mitarbeitenden, Kontraktoren und Nachbarn, die Sicherheit unserer Anlagen sowie der Schutz der Umwelt. Für eine schnelle und wirkungsvolle Krisenbewältigung haben wir entsprechende Strukturen und Prozesse definiert und in gruppenweit verbindlichen Richtlinien festgeschrieben. Umsetzung und Einhaltung dieser internen Richtlinien sowie der gesetzlichen Vorgaben liegen in der Verantwortung unserer Standorte und Gruppengesellschaften. Die Corporate-Center-Einheit „Environmental Protection, Health, Safety and Quality“ (EHSQ) überprüft dies regelmäßig im Zuge von Audits.
Außergewöhnliche Ereignisse werden nach einem konzernweit geltenden Standardverfahren (e-Rapid Incident Report) erfasst und zentral gemeldet. Hierdurch möchten wir Risiken frühzeitig erkennen und bei Bedarf entsprechende Abhilfe- und Kommunikationsmaßnahmen einleiten. Sämtliche Ereignisse werden nachgearbeitet, um Verbesserungspotenziale zu ermitteln und bei Bedarf in bestehende Konzepte zu integrieren.
Organisation und Maßnahmen
Die Bearbeitung von Ereignissen fällt zunächst in die Zuständigkeit der lokalen Krisenorganisation beziehungsweise der lokalen Gefahrenabwehr. An sämtlichen Standorten haben wir für diesen Zweck organisatorische Vorkehrungen mit klar festgelegten Verantwortlichkeiten und Vorgehensweisen implementiert. Die verantwortlichen Mitarbeitenden werden regelmäßig geschult. Dies umfasst Sicherheits- und Krisenübungen, deren Umfang ebenso wie die Anzahl der eingebundenen Personen variiert. Abhängig von der Situation binden wir sowohl bei Übungen als auch im Krisenfall Geschäftspartner und unser Standortumfeld ein, etwa Städte oder benachbarte Unternehmen. Je nach Entwicklung des Schadensausmaßes können im Krisenfall weitere Teams hinzugezogen werden.
Das Global Crisis Management Support Team (GCMS) unter Leitung eines Vorstandsmitglieds wird im Falle einer Krisensituation aktiviert. Es gibt die strategische Zielrichtung der Krisenbewältigung vor und wird durch themen- und fachspezifische Arbeitskreise unterstützt.
Wir engagieren uns in externen Netzwerken, die im Notfall schnell Informationen liefern und Hilfe leisten. Dazu zählen die International-Chemical-and-Environmental-Initiative (ICE) und das deutsche Transport-Unfall-Informations- und Hilfeleistungssystem (TUIS), in dem BASF koordinierend tätig ist. Im Jahr 2023 haben wir Einheiten der öffentlichen Gefahrenabwehr sowie anderen Unternehmen in 116 Fällen Hilfe geleistet (2022: 131). Hierzu zählen zum Beispiel die Informationsweitergabe zu Chemikalien und deren sachgerechter Entsorgung, die operative Unterstützung vor Ort bei Unfällen mit Gefahrguttransporten oder Auskünfte zum Human-Biomonitoring 1. Die im Rahmen dieses Engagements gesammelten Erfahrungen nutzen wir zur Verbesserung unserer eigenen Abläufe und für den Aufbau ähnlicher Systeme in anderen Ländern.
1 Human-Biomonitoring ist ein Werkzeug der gesundheitsbezogenen Umweltbeobachtung, mit dem Bevölkerungsgruppen auf ihre Belastung mit Schadstoffen aus der Umwelt untersucht werden.